Gesundheits - faktor Zuhören

Ein brisantes Thema, über das leider noch recht wenig bekannt ist, sorgt zunehmend für Gesprächsstoff in Expertenkreisen – der Gesundheitsfaktor Zuhören.

Wie eine Studie ergab, hört etwa in Deutschland der Arzt bei der Erstkonsultation durchschnittlich nur bescheidene 103 Sekunden zu. Das ist aber immerhin noch deutlich mehr als in den USA. Dort sind es gar nur erschreckende 18 Sekunden – da wie dort einfach viel zu wenig!

Dabei ist das Zuhören, wie viele internationale Untersuchungen bestätigen, ein Gesundheitsfaktor von ganz entscheidender Bedeutung. So zeigte sich am Beispiel von 3.600 Patienten in Großbritannien, dass freundliche und Angst nehmende Zuwendung den Krankheitsverlauf erheblich verkürzen kann. Doch nicht nur das: Bei mindestens einem Drittel der Patienten eines praktischen Arztes kann man – sind sich Experten einig – nur durch das Gespräch, also auch durch gutes Zuhören, zur richtigen Diagnose kommen. Nämlich bei jenen, die wegen psychischer und psychosomatischer Störungen Hilfe suchen. Und schließlich ist auch ein Risikofaktor bekannt, der sich mit Zuhören weitgehend ausschalten lässt: Kommunikationspannen in den Ordinationen sind die häufigste Ursache von Therapiefehlern.

 

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